Roberto Prosseda: Besonderheiten
des
Pedalflügelpiels
Das Spielen des Pedalflügels stellt sowohl im rein
körperlichen als
auch im neurologischen Bereich
eine außergewöhnliche
Herausforderung dar.
Das Instrument erfordert nicht nur eine eigenständige
motorische
Kontrolle der Beine, sondern auch eine hohe Sensibilität
der
Füße, da der Klang des
Pedalflügels durch den
unterschiedlichen
Druck der Füße in vielen minimalen Nuancen
variiert werden kann.
Die für das Orgelspiel übliche Technik
ist auf den Pedalflügel nicht anwendbar, weil dieses Instrument
zum einen eine besondere Art erfordert, den Klang in den Raum zu
übertragen und zum anderen unterschiedliche
Anschlagstechniken
benötigt. Die Prinzipen und
Techniken des modernen Pianospiels
müssen auf die Füße übertragen werden.
Auch in der Gestaltung des Ausdrucks
bietet der Pedalflügel
aufgrund des erforderlichen speziellen Einsatzes der Beine sehr
interessante
Möglichkeiten.
Dadurch erhält das Konzert
optisch
einen sehr szenischen, fast
choreographischen Charakter.
Unter
klanglichen Aspekten ermöglicht das Vorhandensein von zwei
Resonanzböden, die sehr eng beieinander liegen, sehr
interessante
Resonanzeffekte.
Die Dämpfer beider Flügel können
voneinander unabhängig kontrolliert werden, so dass sich noch eine
weitere Möglichkeit ergibt, Resonanz und Klangbildung zu
variieren.
Aufgrund seiner Positionierung im geringeren Abstand zum Boden und
abhängig vom andersartigen Anschlag der Füße, hat der
untere
Flügel auch einen anderen
Klangcharakter. So kann zwischen
beiden Flügeln eine gewisse dialektische
Gegensätzlichkeit
von sehr interessanter Dramatik entstehen.
Der
moderne Pinchi - Pedalflügel
Da
es es bisher weltweit nur noch einen modernen Pedalflügel gab, hat
Prosseda den
bekannten italienischen Orgelbauer Pinchi
beauftragt, für ihn eine
spezielle
Pedal-Einheit mit
einem erweiterten Leistungsumfang
einschließlich der 16’-, der 8’- und
der 4’- Register zu
entwickeln.
Dieses neue Pinchi-Pedalsystem
verbindet zwei moderne
Konzertflügel zu einem Pedalflügel.
Dafür werden die 3 Beine eines
zweiten Flügels demontiert und
durch 3 kürzere des
Pinchi-Systems ersetzt. Der so auf eine
geringere
Höhe gebrachte zweite
Flügel wird dann unter
den
ersten plaziert, das Pedalsystem
wird extern mit der Tastatur des unteren
Flügels verbunden und steuert
dann
die Sustain-Pedale beider
Flügel.
Das Pinchi Pedalflügel-System bietet darüber hinaus mehrere
Neuerungen an, wie die Oktaven-Transposer
(1 oder 2 Oktaven) und die
Möglichkeit der Tonverdoppelung
auf einer höheren oder
niedrigeren Oktave.
Mehrere zeitgenössischen
Komponisten
haben diese spannenden Möglichkeiten, mit unorthodoxen
Stimmtechniken auf einem oder beiden Flügeln zu experimentieren,
auch bereits zu neuen
Pedalflügel-Kompositionen angeregt.
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Repertoire,
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